Tanz als Bewegungsangebot für PatientInnen mit Krebs

Bewegung und körperliche Aktivität sind die besten Möglichkeiten, selber etwas für sich zu tun. Bewegung schützt vor der Entwicklung von Krebs und Bewegung hilft, die Therapie besser zu überstehen. Die meisten Nebenwirkungen sind bei körperlich aktiven Patienten geringer. Und nach der Therapie oder bei einer langfristigen Medikamenteneinnahme verbessert Bewegung die Prognose und die Chancen zu überleben. Bewegung ist auch für den Partner gut, sie schützt nicht nur bei Krebs sondern auch bei Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Ein Problem gibt es: Vielen Menschen fehlt eine Bewegungsform die einfach auch Spaß macht.

2016 haben Tobias Wozniak, Profitänzer und Tanztrainer in Berlin, Frau Dr. Rudolph und Frau Prof. Hübner in Berlin ein Tanzsportprojekt für Betroffene und ihre Partner/Partnerinnen begonnen. Paartanz ist eine wunderbare Möglichkeit, etwas Gemeinsames zu tun und dabei Spaß zu haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Standard- und Lateintanz und damit dem Paartanz, um auch Angehörige in das Training einzubeziehen.

Tanz verbindet Körper, Seele und Geist und verwirklicht damit den Wunsch vieler Patienten mit Krebs nach einer ganzheitlichen Behandlung. Das Training ist ein sportliches Training und keine (psychologische) Tanztherapie. Tanz kann helfen, den Umgang mit der Krankheit zu verändern, weil Patienten merken, dass sie etwas leisten können, dass sie etwas mit ihrem Partner gemeinsam schaffen können und dass es eine Gemeinschaft beim Training gibt, die sich untereinander stützt. Deshalb ist das Tanztraining auch ein geschützter Raum, in dem jeder mitmachen kann, auch wenn er nicht so leistungsstark ist oder wenn es mal einen Tag nicht so gut geht.

Apropos Partner/Partnerin: Dies kann der eigene Lebenspartner sein oder ein guter Freund/eine gute Freundin, jemand aus der Familie oder jemand, den man erst in der Gruppe trifft – Tanzen können auch 2 Frauen oder 2 Männer miteinander. Und für alle, die noch einen kleinen Überzeugungsschub brauchen, um es einfach einmal auszuprobieren: Tanz ist wissenschaftlich nachweislich der beste Schutz vor Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen oder Demenz.

Derzeit gibt es das Tanztraining mit speziell qualifizierten Trainern an drei Standorten: Berlin, Jena und Freiburg. Zusätzlich finden über ganz Deutschland verteilt verschiedene Tanz-Workshops unter der Leitung von Frau Prof. Hübner statt.

Weitere Informationen zum Tanzprojekt und den Tanzworkshops gibt es auf der Seite der Stiftung Perspektiven